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Sandro Botticelli

1445 Florenz
1510 Florenz


Der italienische Maler und Zeichner Alessandro do Mariano Filipepi, genannt Sandro Botticelli, wird um das Jahr 1445 in Florenz geboren. Er ist der bedeutendste Künstler der Frührenaissance. Zunächst absolviert er eine Lehre bei einem Goldschmied und lässt sich dann 1465–67 von dem Florentiner Maler Fra Filippo Lippi (1406–69) im Malen unterrichten. Besonders die frühesten Werke Sandro Boticellis zeigen die künstlerische Beziehung zwischen dem Schüler und dem Lehrer.
Als Jugendwerk ist die "Anbetung der Könige" in den Uffizien zu nennen, die der Künstler für die Familienkapelle des Bankiers Giovanni Lami in Santa Maria Novella am Ende der 70er Jahre ausführt. Unter den Dargestellten befinden sich einige Porträts der Medici-Familie und ein Selbstbildnis Botticellis.
Von nun an wird der Künstler von den Medicis protegiert, die zu seinen Hauptauftraggebern zählen. Er erhält erneut einen Auftrag für eine "Anbetung der Könige", ein Fresko für die Scala della Catena im Palazzo Vecchio. Nach der Pazzi-Verschwörung 1478 soll der Künstler die Straßenfront des Palazzo del Podestà nach der Sitte der Zeit mit den Bildnissen der zum Tode verurteilten Verschwörer bemalen. Für Lorenzo di Pier Francesco de’Medici (1463–1503) malt Sandro Botticelli 1478 für die Villa di Castello die "Allegorie des Frühlings". Im Jahre 1481 will Papst Sixtus IV. (1471–84) seine Kapelle im Vatikanischen Palast mit Fresken ausschmücken lassen. Dazu lässt er die berühmtesten Künstler des damaligen Florenz nach Rom kommen, darunter auch Sandro Botticelli. Der Maler führt drei dieser Fresken aus. Botticelli genießt eine derart große Bewunderung der Zeitgenossen, dass ihm sogar der Papst die Oberleitung der Sixtina-Arbeiten anvertraut.

Ab dem Jahre 1482 befindet sich der Künstler wieder in Florenz. Hier wird er von seinem Schüler Filippino Lippi (1457–1504) porträtiert. Von Lorenzo de’Medici (1449–92) werden Domenico Ghirlandaio (1449–94), Filippino Lippi und Sandro Botticelli beauftragt, in der Medici-Villa Spedaletto bei Volterra einen Saal und eine Loggia mit Profandarstellungen zu schmücken. 1485 entsteht für die Cappella Bardi in S. Spirito zu Florenz das Altarbild mit der thronenden Madonna. Um dieselbe Zeit fertigt Sandro Botticelli im Auftrag Lorenzo di Pier Francesco de’Medicis die "Geburt der Venus". Diese ist wohl für Lorenzos Villa di Castello als Gegenstück der "Primavera" gedacht. Der Künstler berücksichtigt bei seinem wohl berühmtesten Werk nicht die Elemente, auf denen sich die Kunst der Renaissance gründet: Perspektive und Anatomie. Als "Madonna della Melagrana" ist uns ein 1487 gemaltes Rundbild bekannt, das für den Massai di Camera angefertigt wird. Zwischen 1488 und 1489 malt Botticelli im Auftrag Benedetto Guardis (1436–91)für die Cappella Guardi in der Kirche der Frati di Castello (heute S. Maria Maddalena de’Pazzi) eine "Verkündigung Mariä". 1490 vollendet er die große Hochaltartafel für S. Marco zu Florenz.
Nach dem Wunsche Lorenz de’Medicis sollte Sandro Botticelli mit Domenico Ghirlandaio und anderen an der Ausführung des Mosaikschmucks in der Cappella di S. Zenobi des Florentiner Domes teilnehmen. Doch das Projekt kann durch den Tod Lorenzos nicht vollendet werden. Bald darauf erhält Botticelli den Auftrag zur Miniaturausschmückung eines Exemplars von Dantes "Divina Commedia" für Lorenzo di Pier Francesco de’Medici. Der Künstler liefert hierfür rund 100 Zeichnungen ab. Doch auch die Vollendung dieses Werkes wird durch die politischen Ereignisse in Florenz verhindert.
Nach Giorgio Vasari (1511–74) gibt Botticelli die Protektion Lorenzo de’Medicis auf und wendet sich der Savonarola-Partei zu. Doch diese Behauptung scheint nicht wahr zu sein.
Nach 1490 nimmt Sandro Botticellis Auftragsvolumen deutlich ab. Im Jahr 1500 entsteht das einzige signierte und datierte Gemälde des Meisters, die "Geburt Christi" in der Londoner National-Gallery. Um die gleiche Zeit entsteht der Gemäldezyklus für die Familie Vespucci. Die letzten vollendeten Malereien des Künstlers sind die Historienbilder, die in den Jahren 1503–04 für die Compagnia di San Zenobi in Florenz entstehen.
Am 25. Januar 1504 ist Sandro Botticelli derjenige, der über den Aufstellungsort des "David" von Michelangelo entscheiden soll. Hier steht er also durchaus noch in hohem Ansehen. Sandro Botticelli stirbt Mitte Mai 1510 und wird am 17. Mai auf dem Friedhof von Ognissanti in Florenz begraben. Der Künstler wird bald nach seinem Tod vergessen. Vermutlich wird seine Manier als altmodisch und archaisch angesehen. Erst im 19. Jahrhundert wird er von britischen Forschern wiederentdeckt und gilt seither als der repräsentativste Maler der Florentiner Renaissance.


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